In meinem heutigen Beitrag möchte ich euch zeigen, wie ihr mit ein paar einfachen Maßnahmen eure Heizkosten senken könnt. Der Winter steht vor der Tür und eine Prüfung verschiedener Parameter und Einstellungen ist daher mit Sicherheit sinnvoll.
- Stehen Möbel vor den Heizkörpern oder sind diese hinter Vorhängen versteckt?
Heizkörper sollten nicht zugestellt sein, damit sich die Wärme optimal im Raum verteilen kann. Falls vereinzelte Heizkörper verstellt sein sollten, empfehle ich diese freizustellen. - Welche Raumtemperaturen herrschen in meinen Räumen?
Wenn ihr kleine Kinder habt, die gerne an den Thermostaten spielen, kann man diese auf eine gewünschte Raumtemperatur/Stellung begrenzen. Weiterhin ist es möglich die Raumtemperatur mit Hilfe der Heizungsregelung auf eine gewünschte Temperatur einzustellen.
WICHTIG! 1 Grad weniger in der Wohnung spart ca. 6 % Heizkosten. - Gibt es Räume, in denen sich entweder kaum oder nur selten jemand aufhält?
In diesen Räumen sollten die Raumtemperaturen ebenfalls mit Hilfe der Thermostatköpfe reduziert werden. Dies kann auch wie bei Punkt 4 mit einer Begrenzung oder mit dem Einstellen der Thermostatköpfe auf eine geringere Raumtemperatur erfolgen. - Sind meine Heizkörperthermostate programmierbar?
Mit programmierbaren Heizkörperthermostaten kann man in einer Mietwohnung bis zu 30 % an Wärmeenergie einsparen. Hier besteht die Möglichkeit in allen Räumen bestimmte Heizzeiten und Raumtemperaturen festzulegen. Das spart eine Menge Energie, da nur dann geheizt wird, wann ich es möchte. Hier geht es zu meinem passenden Beitrag: „Elektronische Heizkörperthermostate im Test„ - Wie ist mein Lüftungsverhalten?
Wenn gelüftet wird, dann solltet ihr darauf achten eine Stoßlüftung durchzuführen und eine Kipplüftung vermeiden. Dabei gilt: je kälter es draußen ist, desto kürzer die Stoßlüftung. Als Anhaltspunkte kann man folgende Werte nehmen:April bis Oktober ca. 11 - 15 Minuten März und November ca. 6 - 10 Minuten Dezember bis Februar ca. 3 - 5 Minuten
WICHTIG! Während der Stoßlüftung die Thermostatköpfe auf Frostschutz drehen, da sonst unnötig viel Energie verbraucht wird.
- Welche Heizzeiten sind in meiner Heizungsregelung hinterlegt? Hier sollte man realistische Zeiten hinterlegen, um den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten. Das gilt besonders für die Nachtabsenkung und den Wochenendbetrieb.
- Bei welcher Außentemperatur schaltet sich die Heizungsanlage ab?
Eine Heizungsanlage kann bei richtiger Einstellung witterungsgeführt betrieben werden. Das bedeutet, dass sich die Heizungsanlage bei beispielsweise 15°C Außentemperatur von alleine abschaltet. Bei warmen Außentemperaturen ist die Heizung somit automatisch nicht in Betrieb. - Kann ich den Energieverbrauch ständig kontrollieren?
Es ist sinnvoll regelmäßig den Energieverbrauch kontrollieren zu können, um gegebenenfalls Maßnahmen zur Reduzierung einzuleiten. Den Energieverbrauch kann man mit Hilfe seiner Verbrauchszähler ermitteln. - Welche Einstellung hat meine Heizkurve?
Meist sind die Heizkurven in der Heizungsregelung nicht optimal eingestellt, was zu einem erhöhten Wärmeverbrauch führt. Auch nach der Sanierung einer Gebäudehülle (Dämmung oder Fenstertausch) wird die Einstellung der Heizkurve meist beibehalten. Hier gibt es ein enormes Einsparpotenzial. Es ist also zu empfehlen die Heizkurve der Gebäudephysik anzupassen. - Läuft die Heizungspumpe, wenn die Heizungsanlage aus ist?
Über die Regelung kann die Heizungspumpe ebenfalls abgeschaltet werden, wenn die Heizungsanlage nicht in Betrieb ist (z.B. während der Nachtabsenkung oder im Sommerbetrieb). Auch diese Einstellung sollte überprüft werden. - Ist das Heizungssystem hydraulisch abgeglichen?
Ein hydraulischer Abgleich spart enorm viel Energie. In meiner Beitragsserie “Hydraulischen Abgleich selber machen – Beispiel an einem Einfamilienhaus” zeige ich euch wie ein hydraulischer Abgleich gemacht werden kann. - Sind die Rohrleitungen und Armaturen im Heizungskeller gedämmt?
Mit der Dämmung von Heizungsrohren und Heizungsarmaturen in nicht beheizten Räumen kann eine Menge Wärmeenergie gespart werden. Eine nachträgliche Dämmung ist daher sehr zu empfehlen.
Mit diesen 12 einfachen Tipps könnt ihr relativ einfach Heizkosten sparen. Sollten alle Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden, kann man mit einer Einsparung von bis zu 20 % oder mehr rechnen. Für die Einstellungen an der Heizungsregelung ist es meist sinnvoll einen Fachmann oder einen Fachbetrieb einzuschalten, da dieser die Gebäudephysik und die technische Anlage besser einschätzen kann.
Wenn ihr keinen Fachbetrieb in eurer Nähe kennt, könnt ihr unter dem folgenden Link, kostenlos und unverbindlich bis zu 5 Angebote von Fachfirmen aus eurer Region anfordern: Heizungsfachbetriebe finden.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Energie und Heizkosten sparen. Falls ihr Fragen, Anregungen, Kritik oder Erweiterungswünsche habt, nutzt die Kommentarfunktion.
Liebe Grüße! Martin
Titelbild: Das Titelbild ist von Martin Abegglen und steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY-SA-2.0 – Link zum Foto: https://flic.kr/p/7vqJDZ
An dem Bild wurden folgende Veränderungen vorgenommen: Bildzuschnitt, Tonwertkorrektur
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