In diesem Beitrag stelle ich euch das “Heizkörperthermostat Classic L” vor. Das elektronische Heizkörperthermostat Classic L wird von der Firma eQ-3 hergestellt und nebenbei von Komforthaus und ELV als Hausmarke vertrieben. Es handelt sich dabei jedoch immer um das Heizkörperthermostat Classic L von eQ-3.
Das Classic L gehört zu den preisgünstigen Modellen und führte lange die Bestseller bei Amazon* an. Ob das wirklich gerechtfertigt ist, versuche ich in diesem Beitrag aufzudecken. Ich habe das Thermostat über einen längeren Zeitraum getestet und werde euch hier meine Ergebnisse präsentieren.
Der Beitrag ist ein Teil der Beitragsserie “Elektronische Heizkörperthermostate im Test”, in welcher ich programmierbare Heizkörperthermostate verschiedener Hersteller teste und bewerte.
Preise Zuletzt aktualisiert am 30. September 2023. Angaben ohne Gewähr.
Technische Daten
Betriebsspannung:
2 x 1,5 V-Mignon-Batterien (AA)
Batterien im Lieferumfang enthalten:
Ja
Lebensdauer der Batterien laut Hersteller:
3 Heizperioden (3 Jahre)
Gewicht:
126,5 g
Anschluss:
M30 x 1,5
Betriebsart:
elektronisch und programmierbar
Schaltzyklus:
Tages- und Wochenprogramm
Anzahl der Schaltprogramme pro Tag:
7 (13 Schaltzeiten zur Temperaturumstellung je Tag)
Temperatureinstellung:
8 °C bis 28 °C sowie On und Off Funktion
Frostschutzfunktion:
Ja
Lieferumfang
Zuallererst möchte ich hervorheben, dass eQ-3, als bisher einziger Anbieter für programmierbare Heizkörperthermostate, Batterien im Lieferumfang hat. Daran sollten sich aus meiner Sicht andere Anbieter ein Beispiel nehmen.
Wie fast alle programmierbaren Heizkörperthermostate hat das Classic L einen M30 x 1,5 Aufsatz und passt somit auf alle aktuellen M30 x 1,5 Heizkörperventile von verschiedenen Ventilherstellern wie MNG, Heimeier, Danfoss, Honeywell oder Oventrop. Weiterhin befindet sich ein Adapterset für die Danfoss Ventile RA, RAV und RAVL im Lieferumfang. In der Bedienungsanleitung für das Classic L findet ihr auf den Seiten 11 bis 13 eine Montageanleitung für das Danfoss Adapterset.
Zusätzlich befindet sich im Lieferumfang eine Metallmutter, welche jedoch keinen echten Nutzen bringt. Um sie nutzen zu können, müsste man die Plastikverschraubung am Heizkörperventil entfernen oder zerstören – anschließend wäre die Metallmutter an dem Thermostat anzubringen.
Da ich das neu erworbene Thermostat nicht gleich zerstören möchte, habe ich mir die Mühe gespart. Ich habe dazu noch etwas im Fazit dieses Berichtes geschrieben.
Abbildung 1: Lieferumfang Heizkörperthermostat Classic L
WICHTIG: Da ein Großteil der alten Heizkörperventile andere Gewindemaße haben, müssen für moderne Thermostatköpfe oft Adapter eingesetzt werden, um die Kompatibilität zu gewährleisten. In meinem Beitrag Die große Übersicht: Adapter für Thermostatventile findet ihr eine Übersicht verschiedener Adapter sowie eine Montageanleitung für ein Vaillant (30/30,5 mm) Ventil.
Ich habe für meine Vaillant Heizkörper verschiedene Adapter getestet und kann leider nur den Heimeier Adapter für Vaillant* empfehlen, welcher mit knapp 16 € sehr teuer ist. Günstiger bekommt man diesen Adapter, jedoch ohne Inbusschlüssel, für knapp 11 € bei Conrad Electronics. Alternative Adapter aus Kunststoff kann ich leider nicht empfehlen.
Abbildung 2: Vaillant Ventil mit Vaillant-Adapter
Installation des Heizkörperthermostats und Programmierung
Die Installation für das Heizkörperthermostat Classic L verlief relativ einfach. Anders als bei den Thermostaten von Honeywell, besteht das Classic L aus einem Teil und kann nach der Demontage des alten Thermostatkopfes direkt auf das Heizkörperventil geschraubt werden.
Abbildung 3: Installation des Classic L – erste Schritte
Vor der Montage sollten jedoch die mitgelieferten Batterien eingesetzt werden. Nach dem einlegen der Batterien wird auf dem Display die Bezeichnung „InS“ sowie ein drehendes Aktivitätssymbol angezeigt. Daraufhin fährt das Thermostat komplett auf, um es einfacher montieren zu können.
Währenddessen kann man das Datum und die Uhrzeit mithilfe des Drehrads sowie des OK-Buttons einstellen. Danach wird auf dem Display die Bezeichnung „InS“ ohne das Aktivitässymbol angezeigt und der Thermostatkopf kann auf dem Heizkörperventil befestigt werden. Zum festziehen der Verschraubung empfehle ich eine Wasserpumpenzange*.
Abbildung 4: Installation des Classic L – letzte Schritte
Nach der Montage auf dem Heizkörperventil wird nochmals der OK-Button gedrückt und die Adaptierung (AdA) des Thermostates beginnt. Anschließend kann mit der Programmierung begonnen werden. Für das Wochenprogramm sind bis zu 7 Schaltzeiten (3 Heizphasen) pro Tag möglich. Die Werte werden mittels Drehrads verändert und mit dem OK-Button bestätigt.
Die Programmierung des Classic L verlief relativ einfach, ein Blick in die Bedienungsanleitung kann jedoch nicht schaden. Da nur Zahlenwerte abgefragt werden ist eine Sprachwahl nicht notwendig.
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Bedienbarkeit
Das Drehrad ist für die Einstellung der Temperaturen im manuellen Modus sehr gut geeignet. Im automatischen Modus benötigt das Thermostat keine weitere Bedienung und regelt zuverlässig zu den gewünschten Heizphasen.
Das Thermostat hat eine sogenannte „Boost“ Funktion zum schnellen und kurzen aufheizen des Heizkörpers. Dabei wird das Ventil für ca. 5 Minuten zu 80 % geöffnet und sorgt dafür, dass Wärme kurzzeitig wahrgenommen werden kann.
Mit der „Tag/Nacht-Taste“ (Sonne und Halbmond) kann man im automatischen und im manuellen Modus zwischen Komforttemperatur (Werksseitig 21 °C) und Absenktemperatur (Werkseitig 17 °C) bequem mit einem Tastendruck die Temperatur anheben oder senken. Der Absenkmodus entspricht dabei ungefähr dem “ECO Modus” des Honeywell HR30 Comfort+ und kann ähnlich verwendet werden. Im automatischen Modus wird die gewählte Temperatur bis zum nächsten Schaltpunkt des hinterlegten Programmes beibehalten. Im manuellen Modus wird die gewählte Temperatur bis zur händischen Veränderung beibehalten.
Regelverhalten
Das Classic L regelt sehr zuverlässig die programmierten Temperaturen, hat jedoch wie fast alle programmierbaren Heizkörperthermostate Probleme mit der „Fenster offen Erkennung“. Die „Fenster offen Erkennung“ soll für die Schließung des Thermostates beim Lüften sorgen und dadurch einen unnötigen Energieverbrauch verhindern. Auch hier ist die Reaktionszeit aus meiner Sicht zu lange. Als größter Einflussfaktor kann hier die Entfernung von Heizkörper zum Fenster gesehen werden. Dabei gilt: je näher der Heizkörper am Fenster, desto schneller die Reaktionszeit des Thermostates.
Tipp: Ich empfehle während der Stoßlüftung das Thermostat manuell auf eine niedrige Temperatur zu drehen und nach der Beendigung des Lüftens wieder in den automatischen Modus zu wechseln. Während einer Kipplüftung ist die “Fenster offen Erkennung” eine gute und sinnvolle Funktion.
Fazit
Die Leistung des Classic L hat mich wirklich überzeugt und es gehört nicht umsonst zu den Bestsellern bei Amazon*. Der Preis mit der dazugehörigen Leistung ist unschlagbar.
Das Design des Heizkörperthermostates ist in schlichten weißgrau Plastik gehalten und kein wirklicher Blickfang. Wer auf ein gutes Design Wert legt, sollte zum Honeywell HR25-Energy* oder zum HR30 Comfort+ greifen. Das Display des Thermostates ist relativ groß und kann sehr gut abgelesen werden.
Verwirrend sind für mich die beworbenen Hinweise „neues leises Modell“ und „inkl. stabiler Metallmutter„. Ich würde dem Hersteller von beiden Werbebotschaften aus folgenden Gründen abraten:
Während des Stellvorgangs sind deutlich hörbare Geräusche zu vernehmen.
Mit diesem Problem haben jedoch fast alle mir bekannten programmierbaren Heizkörperthermostate zu kämpfen. Aus diesem Grund sollte die Werbebotschaft „neues leises Modell“ nur bei kaum wahrnehmbaren Geräuschen verwendet werden. Einen Vergleich zum „alten lauten Modell“ habe ich glücklicherweise nicht.
Bei meinem gelieferten Modell war die Metallmutter lediglich im Lieferumfang enthalten und nicht wie auf den Produktfotos am Thermostat befestigt. Vielleicht gibt es verschiedene Versionen des Classic L, diese sollten jedoch ordentlich gekennzeichnet werden.
Ein deutlicher Pluspunkt sind die im Lieferumfang enthaltenen Batterien. Hier können sich andere Anbieter ein Beispiel nehmen. Für mich ist das Classic L, trotz der genannten Makel, ein wahrer Geheimtipp.
Preise Zuletzt aktualisiert am 30. September 2023. Angaben ohne Gewähr.
Hinweis:Im Setist das Heizkörperthermostat Classic L sehr viel günstiger zu erwerben als in der Einzelausführung. Hier eine Übersicht der angebotenen Sets:
Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Testbericht wertvolle Informationen liefern und bei eurer Kaufentscheidung weiterhelfen. Falls ihr Fragen, Anregungen oder Kritik habt, nutzt die Kommentarfunktion.
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Über Martin Schlobach
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