In meinem heutigen Beitrag stelle ich euch das tragbare Solarkomplettpaket von Jackery vor, bestehend aus der Powerstation Jackery Explorer 500 und dem faltbaren Solarpanel Jackery SolarSaga 100. Ich habe das System über einen Zeitraum von 6 Monaten getestet und verschiedensten Situationen ausgesetzt.
Die Firma Jackery hat mir die Powerstation Jackery Explorer 500 sowie das Solarpanel Jackery SolarSaga 100 für den Test zur Verfügung gestellt, womit ich mich hiermit noch einmal bedanken möchte. Einen Einfluss auf das Testergebnis hat Jackery jedoch nicht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die wichtigsten Merkmale
- 2 Lieferumfang und Extras
- 3 Anschluss und Inbetriebnahme Solarkomplettpaket
- 4 Messgeräte für diesen Test
- 5 Bedienbarkeit und Regelverhalten
- 5.1 Jackery im Test: Stromversorgung für mobilen Arbeitsplatz
- 5.2 Jackery im Test: Stromversorgung auf einer Outdoorparty
- 5.3 Energiemessung Jackery Explorer 500 – Entladen
- 5.4 Energiemessung Jackery Explorer 500 – Aufladen
- 5.5 Messabweichung der Leistungsaufnahme!
- 5.6 Reine Sinuskurve beim Jackery Explorer 500
- 5.7 USB Ausgänge am Jackery Explorer 500
- 5.8 Stromversorgung sonstiger Geräte mit dem Jackery Explorer 500
- 5.9 Jackery SolarSaga 100 im Test
- 5.10 LED-Lampe am Jackery Explorer 500
- 6 Fazit
Die wichtigsten Merkmale
Jackery ist ein Unternehmen aus den USA, welches sich selbst als Pionier in der Branche der tragbaren Stromversorgung bezeichnet. Im Jahr 2012 wurde es von einem ehemaligen Apple Ingenieur für Batterien gegründet. 2015 kamen dann die ersten Versionen der Jackery Explorer Serie auf den Markt und drei Jahre später folgten die faltbaren Solarpanele SolarSaga100 in das Portfolio.
Die Jackery Produkte wurden extra für Outdooraktivitäten wie Camping, Fischen und mobiles Arbeiten konzipiert, wo es keinen direkten Stromanschluss gibt. Jackery Systeme können aber auch als kleine Notstromversorgung zu Hause eingesetzt werden. Dazu benötigt man nicht mehr als den Jackery Explorer 500, als tragbaren Stromgenerator, und das passende Solarpanel Jackery SolarSaga 100, zum Aufladen des Explorers. Beide Komponenten wiegen zusammen nicht mehr als 11kg und lassen sich somit hervorragend transportieren.
Hier noch einmal die wichtigsten Merkmale zum Jackery Solarkomplettpaket zusammengefasst:
- Solarkomplettpaket bestehend aus Stromgenerator mit 518Wh und Solarpanel mit 100W
- Energiegewinnung aus der Sonne und Betrieb über eine Batterie.
- Alle notwendigen Komponenten in einem kompakten System verbaut
- Kann ohne Probleme einen mobilen Arbeitsplatz, Fernseher, Lampen, Mixer, Kühlboxen und Minikühlschränke mit 12V oder 230V über mehrere Stunden mit Strom versorgen.
- Sehr leistungsstark, leise und für leicht
- Ideal für Outdooraktivitäten wie Camping, Partys oder Arbeiten von unterwegs
- Leicht zu bedienen durch Plug-and-Play
Lieferumfang und Extras
In diesem Test werden der Jackery Explorer 500 sowie das Jackery SolarSaga 100 Solarpanel auf Herz und Nieren geprüft. Im Lieferumfang befinden sich folgende Komponenten:
- Powerstation Jackery Explorer 500
- Solarpanel Jackery SolarSaga 100 mit integriertem Ladekabel
- Ladekabel für 230 V Steckdose
- Ladekabel für KFZ-Buchse (12 V)
- Tasche für Ladekabel
- Bedienungsanleitung für Explorer und SolarSaga
Bevor es an den Test geht, schauen wir uns die Komponenten noch einmal genauer an:
Jackery Explorer 500 Powerstation
Der Jackery Explorer 500 ist ein tragbarer Stromgenerator und das Herzstück des Solarkomplettsets. In ihm sind alle Komponenten verbaut, die sonst in stationären Solarkomplettsystemen einzeln zusammengestellt, aufeinander abgestimmt und verkabelt werden müssen, wie etwa dem Offgridtec Autark S-Master 100W Solar – 600W AC (hier geht’s zum Testbericht).
Das bedeutet, ihr braucht euch nicht um den Aufbau der klassischen Einzelkomponenten wie Batterie*, Solarladeregler*, Spannungswandler* und Batterieschutz* zu kümmern. Wer schon einmal ein stationäres Solarkomplettset mit all diesen Komponenten aufgebaut hat, weiß, dass dies nicht immer einfach ist.
Top: Für das Solarkomplettset von Jackery braucht man keine elektrotechnischen Vorkenntnisse, was das System für viele Solarbegeisterte ohne Technikhintergrund interessant macht.
Auch wenn der Vergleich mit einem stationären Solarsystem hinkt, möchte ich dennoch die Einfachheit von mobilen Solarkomplettsystemen hervorheben, da diese die Photovoltaik einem großen Publikum zugänglich machen und somit den Einstieg in die Thematik erleichtern.
In der Jackery Explorer 500 Powerstation befindet sich eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 24 Ah bei einer Spannung von 21,6 V, was einer elektrischen Energie von 518 Wh entspricht. Am Jackery Explorer gibt es folgende Anschlüsse:
- 1 x Schuko-Stecker für 230 V mit 500 W (bis zu 1000 W kurzzeitige Spitzenleistung möglich)
- 3 x USB-A Anschlüsse mit je 5 V, 2,4 A
- 1 x Autoanschluss 12 V, 10 A; 2 x 6,5 x 1,4 mm DC-Ausgang: 12 V, 7 A
- 1 x Solareingang mit 8 mm DC, 12 V ~ 30 V (max. 100 W)
An der Vorderseite des Jackery Explorers befindet sich links der Solareingang für einen DC 8 mm Anschluss (1). Daneben gibt es ein kleines Display, welches die Ladeleistung in Watt (2) die Entzugsleistung in Watt (3) und den Ladestand in Prozent (4) sowie einem Ladebalken (5) anzeigt. Das Display ist bei Sonnenschein zudem sehr gut abzulesen.
Rechts neben dem Display befindet sich ein Knopf, mit dem die Beleuchtung des Displays aktiviert werden kann (6). Im unteren Bereich befinden sich KFZ-Anschlüsse (7) 3 x USB-A Anschlüsse (8) und ein Schuko-Stecker für 230V Wechselstrom (9). An der Seite des Jackery Explorers 500 befindet sich eine ziemlich helle LED-Lampe, die man über einen Knopf an- und ausschalten kann.
Den Jackery Explorer gibt es in drei Größten, den Explorer 240, Explorer 500 und Explorer 1000. In der nachfolgenden Tabelle habe ich die 3 Explorer einmal gegenübergestellt:
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Jackery SolarSaga 100
Das faltbare Solarpanel SolarSaga 100 kann praktisch zusammengeklappt werden und wiegt nur 4,68 kg. Auf der Rückseite gibt es eine kleine Tasche, in der sich das Ladekabel (ca. 3 m lang) sowie ein USB-Ladestecker mit zwei USB-Ports (1x USB-A 5V/2,4A und 1x USB-C 5V/3A) befindet. Zusätzlich gibt es auf der Rückseite zwei faltbare Aufsteller, sodass keine weiteren Aufsteller benötigt werden.
Die Oberfläche des Jackery SolarSaga 100 besteht aus Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer (ETFE), was ein Teflon-Derivat ist. Dadurch hat das Solarpanel ein geringes Eigengewicht, ist sehr robust und hat eine hohe Licht- und Ultraviolett-Durchlässigkeit. Laut Herstellerangaben liegt die Umwandlungseffizienz bei bis zu 23 %, was wirklich beachtlich ist. Dennoch ist dies kein Alleinstellungsmerkmal, da immer mehr Hersteller mit faltbaren Solarpanelen (wie etwa das PowerOak 120*) eine hohe Umwandlungseffizienz in diesem Bereich angeben.
Nachfolgend findet ihr noch einmal alle wichtigen technischen Daten zum Jackery SolarSaga 100 zusammengefasst.
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Anschluss und Inbetriebnahme Solarkomplettpaket
Wie schon angedeutet, benötigt man für das Jackery Solarkomplettpaket bei Aufbau und Betrieb keine elektrotechnischen Vorkenntnisse. Um das Komplettpaket in Betrieb zu nehmen, entfaltet man das Solarpanel, richtet es zur Sonne aus und steckt das Ladekabel in den DC Eingang im Explorer 500. Anschließend kann man dann die Ladeleistung auf dem Explorer Display ablesen.
Wenn man Strom vom Jackery Explorer ziehen möchte, müssen die jeweiligen Bereiche (KFZ-Buchse, USB, Schuko-Stecker) durch das Drücken der Knöpfe über den Bereichen aktiviert werden. Danach können ein oder mehrere Geräte angeschlossen werden und fertig ist die Inbetriebnahme des Solarkomplettpakets. Supereinfach!
Messgeräte für diesen Test
Bei diesem Test kamen fünf Messgeräte zum Einsatz. Für den Wechselstrom habe ich einen Energiemonitor (Energy-Monitor SEM 16+) zur Messung der Leistungsaufnahme, der Spannung und des Energieverbrauchs sowie ein Oszilloskop-Multimeter (ET828 Multimeter Digital) zur Überprüfung der Sinuskurve verwendet. Für die USB-Ports hatte ich ein USB Multimeter sowie einen USB Ladetester als Widerstandsmodul im Einsatz. Zur Messung des Schalldruckpegels habe ich das VOLTCRAFT Schallpegel-Messgerät SL-10 verwendet.
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Bedienbarkeit und Regelverhalten
Ich habe mir überlegt, in welchen Situationen ich den Jackery Explorer 500 mit dem SolarSaga 100 Solarpanel einsetzen könnte. Hier kamen mir zwei Szenarien in den Sinn: Ein mobiler Arbeitsplatz und eine Outdoorparty. In beiden Szenarien konnte ich die Jackery Geräte einsetzen und will euch hier die Ergebnisse zeigen.
Jackery im Test: Stromversorgung für mobilen Arbeitsplatz
Viele Menschen träumen davon von unterwegs arbeiten zu können. Mit dem Auto oder dem selbst ausgebauten Bus irgendwo hinfahren, um in der Natur in Ruhe seine Aufgaben zu erledigen. Auch wenn ich eher zu den Leuten gehöre, die lieber von zu Hause oder dem Büro arbeiten, habe ich versucht einen mobilen Arbeitsplatz zu simulieren, der es ermöglicht einen mobilen Arbeitsplatz mit dem Jackery System zu betreiben. Der mobile Arbeitsplatz besteht aus:
- 1x Laptop (13″)
- 1x zusätzlicher Monitor (21,5″)
- 1x Schreibtischlampe
Ich habe den Arbeitsplatz für eine Stunde in Betrieb gehabt und die Ergebnisse sind wirklich erstaunlich. Die durchschnittliche Leistungsaufnahme des mobilen Arbeitsplatzes lag bei 53 W, sodass die Akkuleistung in der einen Stunde um 10 % von 97% auf 87% gesunken ist. Der mobile Arbeitsplatz kann demnach bei voller Ladung ohne Probleme für 7 – 8 Stunden betrieben werden.
Update 27.10.2021: Ich dachte zunächst, das Jackery seinen Eigenverbrauch mitmisst und das Energiemessgerät nur die Leistungssaufnahme der Geräte erfasst.
Während des Betriebs hat der Jackery Explorer über den Wechselstromanschluss mit 230 V einen Eigenverbrauch von ca. 10 Wh. Diese Energie wird für den Spannungswandler und die Lüftung des Gerätes benötigt. In Abbildung 5 habe ich die Messwerte einmal gegenübergestellt.
Wichtig: Bei der gemessenen Leistungsaufnahme über das Energiemessgerät (Energiemonitor SEM 16+) und über die Jackery Anzeige gibt es eine Messabweichung von 1 – 13 W. Der Umkehrpunkt liegt bei ca. 170 W. Unterhalb von ca. 170 Watt ist die Messabweichung positiv und oberhalb von ca. 170 Watt negativ. Da ich mit dem Energiemonitor SEM 16+* schon über viele Jahre arbeite, vertraue ich den Angaben des Energiemessgerätes etwas mehr als der Jackery Messung. Mehr dazu im Bereich Messabweichung der Leistungsaufnahme.
Der Spannungswandler an sich hat kaum eine Geräuschemission zu verzeichnen. Wenn jedoch eine Leistungsaufnahme im Wechselstrombetrieb von ca. 50 W überschritten wird, aktiviert sich der Lüfter. Da die mittlere Leistungsaufnahme in diesem Test bei ca. 53 W lag, war der Lüfter dauerhaft aktiv. Eine gute Möglichkeit die Schallemission des Jackery Explorer 500 zu messen.
Update 16.11.2021: Ich habe noch einmal eine genauere Schalldruckpegelmessung mit dem Voltcraft Schallpegel-Messgerät SL-10* durchgeführt, da mir die Angaben der App für Schallpegelmessung zu gering erschien. Ich kam zu folgenden Ergebnissen:
Da ich kein genaues Messgerät zu zur Hand habe, habe ich den Schalldruckpegel mithilfe meines Smartphones und einer App für Schallmessung ermittelt. Beim Messen des Schalldruckpegels bin ich auf folgende Werte gekommen:
Schalldruckpegel – Direkt am Gerät – Lüfterseite | 66,1 dBA |
Schalldruckpegel – 1 Meter vom Gerät entfernt – Lüfterseite | 44,9 dBA |
Schalldruckpegel – Direkt am Gerät – Frontseite | 56,1 dBA |
Schalldruckpegel – 1 Meter vom Gerät entfernt – Frontseite | 41,8 dBA |
Um ein Gefühl für diese Werte zu bekommen, werden in der Schallpegel Tabelle von Sengpielaudio folgende Werte angegeben:
- 30 dB: „Ruhiges Schlafzimmer bei Nacht“
- 40 dB: „Ruhige Bücherei, allgemein“
- 50 dB: „Normale Wohnung, ruhige Ecke“
- 60 dB: „Normale Sprache in 1 m Abstand“
Es empfiehlt sich daher den Jackery Explorer etwas weiter weg vom Arbeitsplatz aufzustellen, um vom Lüfter nicht übermäßig gestört zu werden. Dazu kann man etwa eine geeignete Verlängerungsschnur verwenden. Nachfolgend habe ich noch einmal alle Messwerte des Tests aufgelistet:
Energieverbrauch nach einer Stunde | 0,053 kWh |
gemessene Spannung (5 Überprüfungen), jedes Mal | 230 V |
höchste gemessene Leistung | 62,2 W |
niedrigste gemessene Leistung | 41,0 W |
Abweichung zur Jackery Messung (Messfehler Jackery Explorer 500) | ca. +10 W |
Jackery im Test: Stromversorgung auf einer Outdoorparty
Kleine Outdoorpartys ohne großes Equipment sind auch aufgrund der Coronapandemie eine willkommene Abwechslung zu Hauspartys geworden. Besonders wenn es um die Beleuchtung oder das Aufladen von mobilen Soundboxen und Smartphones geht, stellt sich oft die Frage, wie die Stromversorgung über die ganze Nacht sichergestellt werden kann. Hier habe ich den Jackery Explorer 500 im Einsatz gehabt.
Da die Akkus der Soundboxen (Behringer MPA40BT - 40 W*) optimal geladen waren, war Jackery auf dieser Outdoorparty hauptsächlich für die Beleuchtung und das Aufladen von Smartphones und Powerbanks zuständig. Im Maximalbetrieb waren folgende Geräte an den Jackery Explorer 500 angeschlossen:
- 2 x USB-UV Schwarzlicht Lampen*
- 1 x E27 RGB LED - Drehenden Kristall Discoball *
- 1 x USB LED-Kupferdraht Lichterkette - einfarbig - 10 Meter *
- 1 x USB LED-Kupferdraht Lichterkette - bunt - 10 Meter *
- 1 x Powerbank 20.000 mAh*
- 1 x Smartphone 3.000 mAh*
- 1 x USB-Verteiler mit vier Anschlüssen*
Auf dem Jackery Explorer wurde mit all den aufgezählten Komponenten in Betrieb eine maximale Leistungsaufnahme von 29 W verzeichnet. Da außer der Beleuchtung nicht alle Geräte permanent angeschlossen waren, lag die mittlere Leistungsaufnahme in der ganzen Nacht bei ca. 22 W. Die Partybeleuchtung kann demnach bei voller Ladung ohne Probleme für ca. 22 Stunden betrieben werden. Das war auch das erste Fazit nach der Party. Der Ladebalken hat nach 6 Stunden Feiern ungefähr 25 Prozentpunkte verloren. Ein Superergebnis.
Hinweis für Outdoorpartys: Nehmt eine Plane für den Jackery Explorer 500 mit und schützt ihn ausreichen vor Wasser und deaktiviert ihn, wenn es regnet. Der Jackery Explorer 500 ist nicht wasserfest!
Energiemessung Jackery Explorer 500 – Entladen
Die ersten Tests unter Realbedingungen hat Jackery erfolgreich gemeistert und die Werte sind auf dem Papier ziemlich beeindruckend. Ob eine maximale Leistungsaufnahme von 500 W (mit kurzzeitigen Spitzen von bis zu 1.000 W) sowie einer elektrischen Energie von 518 Wh möglich ist, wollte ich jedoch genauer unter die Lupe nehmen. Dazu habe ich zunächst überprüft, welche elektrische Energie vom Explorer 500 geliefert werden kann.
Mit meinem Energiemessgerät und ein paar Geräten habe ich versucht eine ungefähre Last von 500 W an den Jackery Explorer anzuschließen. Folgende Geräte haben eine Leistung von knapp 500 W geliefert:
- 1 x Föhn in der ersten Stufe ohne Heizfunktion
- Keine Produkte gefunden.
- 1 x 100 W Rotlichtlampe *
Nachdem alle Geräte angeschlossen waren, habe ich den Wechselstrom (AC) am Explorer 500 angeschaltet und die Messung der elektrischen Energie mit dem Ziel gestartet, die Batterie so weit es geht zu entladen. Bei einem genaueren Blick fällt hier die Messabweichung vom Energiemonitor zur Jackery Messung auf. Darauf gehe ich im nachfolgenden Abschnitt ein.
Zunächst einmal kann ich berichten, dass der Jackery Explorer die ganze Zeit ohne Probleme gelaufen ist und eine elektrische Energie von 507 Wh geliefert hat. Das ist ein hervorragendes Ergebnis. Da es für eine Lithium-Ionen-Batterie jedoch ungesund ist vollständig entladen zu werden, gehe ich davon aus, dass Jackery mit seinem integrierten Batteriemanagement einen Tiefenentladeschutz besitzt und ca. 10 – 20 % der Batterieladung nicht unterschritten werden, um die Batterie zu schützen. Die Temperatur am Lüfter stiegt auf 33,5 °C.
In der Anleitung vom Explorer 500 steht, dass kurzzeitige Lastspitzen von bis zu 1000 W abgefangen werden können. Ich habe den Föhn im Belastungstest kurzzeitig auf eine höhere Stufe gestellt, sodass über das Energiemessgerät knapp 850 W Leistungsaufnahme verzeichnet wurden. Nach ungefähr 3 Sekunden hat sich der Explorer abgeschaltet. Die kurzzeitigen Lastspitzen sind somit wirklich nur für sehr kurze Lastspitzen gedacht.
Energiemessung Jackery Explorer 500 – Aufladen
Da es für mich schwierig war die Energiemessung für den Ladevorgang über das Solarpanel zu ermitteln, habe ich den Explorer über eine Steckdose aufgeladen und das Energiemessgerät dazwischengeschaltet. Der vollständige Ladevorgang über eine Steckdose (230 V) hat 7 Stunden, 28 Minuten gedauert und 668 Wh benötigt.
Der Ladevorgang erfolgt dabei über das Netzteil mit einem Leistungsinput von ca. 85 W. Sobald der Ladebalken 99 Prozent anzeigt, nimmt die Ladeleistung langsam ab. Daher dauert das Laden des letzten Prozentpunktes mehr als 30 Minuten. Ich denke, dass dies dem Batteriemanagement des Explorers geschuldet ist, um die Batterie nicht zu überladen.
Messabweichung der Leistungsaufnahme!
Wichtig: Bei der gemessenen Leistungsaufnahme über das Energiemessgerät (Energiemonitor SEM 16+) und über die Jackery Explorer 500 Anzeige gibt es eine Messabweichung von 1 bis 13 W. Der Umkehrpunkt liegt bei ca. 170 W. Unterhalb von ca. 170 Watt ist die Messabweichung positiv und oberhalb von ca. 170 Watt negativ. Da ich mit dem Energiemonitor SEM 16+* schon über viele Jahre arbeite, vertraue ich den Angaben des Energiemessgerätes mehr als der Jackery Messung.
Die Messabweichung zur Leistungsaufnahme von meinem Energiemessgerät und der gemessenen Leistung auf dem Explorer Display ist mir gleich zu Beginn aufgefallen. Aktiviert man den Wechselstrom über den AC Knopf, wird auf dem Jackery Explorer ohne angeschlossene Geräte sofort eine Leistungsaufnahme von 7 W angezeigt. Ich dachte zunächst, dass Jackery seinen Eigenverbrauch für Lüftung und Wechselrichter mitmisst und das Energiemessgerät nur die Leistungsaufnahme der angeschlossenen Geräte erfasst.
So wie es aussieht, handelt es sich hierbei jedoch um einen Messfehler vom Jackery Explorer 500. Anhand der nachfolgenden Tabelle ist die Messabweichung deutlich zu erkennen. Im Volllasttest bei 495 W lag diese bei – 13 W und bei einer geringen Last von 52,1 W bei + 8,9 W. Die Messung des Jackery Explorer 500 muss bei ca. 170 W Leistungsaufnahme am genauesten sein, da es bei einer Leistungsaufnahme von 166 W eine Abweichung von nur + 1,0 W gibt. Den genauen Umkehrpunkt habe ich nicht ermittelt. Nachfolgend findet ihr die Tabelle mit den gemessenen Abweichungen sowie die Bilder der Messung:
Status | Explorer 500 | Energiemessgerät | Abweichung |
AC Aktiv, keine Last | Output: 7 W | 0,0 W | + 7,0 W |
AC Aktiv, Last: Homeoffice | Output: 61 W | 52,1 W | + 8,9 W |
AC Aktiv: Rotlichtlampe | Output: 107 W | 99,6 W | + 7,4 W |
AC Aktiv: 2 Lampen | Output: 147 W | 144,3 W | + 2,7 W |
AC Aktiv: 3 Lampen | Output: 166 W | 165,0 W | +1,0 W |
AC Aktiv, Last: Föhn | Output: 340 W | 350,3 | – 10,3 W |
AC Aktiv, Volllasttest | Output: 482 W | 495,0 W | – 13,0 W |
AC Deaktiv: Laden | Input: 86 W | 90,5 W | – 4,5 W |
Hinweis: Da ich mit dem Energiemonitor SEM 16+* schon über viele Jahre arbeite, vertraue ich hier den Angaben des Energiemessgerätes etwas mehr als der Jackery Explorer 500 Messung.
Reine Sinuskurve beim Jackery Explorer 500
Immer wieder kommt bei Wechselrichtern die Frage auf, ob diese einen reinen oder einen modifizierten Sinus haben. Im deutschen Stromnetz hat die Wechselspannung eine reine Sinuskurve bei 230 V / 50 Hz. Viele elektrische Geräte wie Kaffeepadmaschinen, Rasierapparate oder elektrische Zahnbürsten benötigen für die Funktion einen reinen Sinus. Andere Geräte wie Spielekonsolen, Handyladegeräte oder Computer kommen hingegen problemlos mit einem modifizierten Sinus aus. Die Firma Hoelzle hat hierzu eine schöne Übersicht zum reinen und modifizierten Sinus erstellt sowie die empfohlene Sinusspannung verschiedener Geräte aufgelistet.
Meine Messung mit dem ET828 Multimeter* zeigt am Jackery Explorer 500 einen reinen Sinus bei ≈ 228 V / ≈ 50 Hz:
USB Ausgänge am Jackery Explorer 500
Die drei USB-A Anschlüsse werden in vielen Testberichten als Manko angesehen, da es keine USB-C Schnittstelle oder einen Qualcomm Quick Charge Anschluss gibt. Die Herstellerangaben für die USB-A-Ports liegen jeweils bei 5V mit 2,4 A. Mit meinem USB Multimeter* habe ich eine vollständige Smartphone-Ladung mit einem Samsung Galaxy S7* durchgeführt und bin zu den nachfolgenden Ergebnissen gekommen. Demnach kann ein Galaxy S7 ungefähr 37-mal mit dem Jackery Explorer 500 aufgeladen werden.
Spannung: | ≈ 5,09 V |
Stromstärke: | max. 1,56 A |
Kapazität: | 2590 mAh |
Energie: | 13.085 Wh |
Ladedauer: | 2 h 29 min |
Anschließend habe ich mit einem Lasttester überprüft, ob die angegebenen Werte für die USB-Ports passen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Explorer 500 diese Werte ohne Probleme einhält und sogar übertrifft. Bis zu 2,77 Ampere wird die Spannung über 5 Volt gehalten. Ab 2,78 Ampere bricht die Spannung ein und sinkt unter 5 Volt.
Stromversorgung sonstiger Geräte mit dem Jackery Explorer 500
Für den Jackery Explorer 500 gibt es viele Einsatzgebiete. Da ich nicht alle durchgetestet habe, möchte ich hier ein paar Angaben vom Hersteller Jackery zeigen. Ich muss in diesem Zusammenhang jedoch gestehen, dass ich nicht immer nachvollziehen konnte, wie Jackery auf die Werte gekommen ist und mit welchen Leistungsangaben, Strömen oder Spannungen gerechnet wurde.
Ich habe versucht die Werte mit verschiedenen Geräten nachzurechnen und bin rein rechnerisch oft auf andere Ergebnisse gekommen. Daher noch einmal der Hinweis: Die hier aufgeführten Werte von Jackery dienen als Richtwerte.
Ladbarkeit / Betrieb | Explorer 240 | Explorer 500 | Explorer 1.000 |
Handy | 24 mal | 53 mal | 100 mal |
Drohne | 4 mal | 9 mal | 17 mal |
Laptop | 2 mal | 4,5 mal | 8 mal |
Lampe | 18 h | 38 h | 76 h |
Minikühlschrank | 4 h | 9 h | 17 h |
Fernseher | 3,5 h | 7,5 h | 13 h |
Beamer | 2 h | 4,5 h | 7,6 h |
Mixer | 3 h | 7 h | 13 h |
Jackery SolarSaga 100 im Test
Der Sommer 2021 war etwas regnerisch und viele hätten sich mehr Sonne gewünscht. Ich hatte das SolarSaga 100 dennoch des Öfteren im Einsatz und kann nur Positives berichten. Das Solarpanel hat sogar bei bewölktem Himmel eine Eingangsleistung von bis zu 14 W in den Explorer geschickt. Das ist nicht gerade umwerfend, finde ich aber überraschend gut.
Bei Sonnenschein hat das SolarSaga 100 eine hervorragende Arbeit geleistet und den Explorer immer wieder zuverlässig aufgeladen. Die höchste verzeichnete Eingangsleistung lag bei 83 W. Das ist aus meiner Sicht wirklich gut. Bei einer Amazon-Bewertung* habe ich sogar gesehen, dass unglaubliche 100 W Ladeleistung erreicht wurden. Warum unglaublich? Nun ja, auch wenn das Solarpanel unter Laborbedingungen theoretisch 100 W Ladeleistung schaffen kann, ist dies unter Realbedingungen nur schwer möglich. Bei einem solchen Wert müssen alle Parameter stimmen.
Ich möchte hier noch einmal ein paar Parameter und Einflüsse aufzählen, welche die Eingangsleistung beeinflussen:
- Intensität des Sonnenlichts
- Erdwinkel zur Sonne
- Aufstellwinkel des Solarpanels zur Sonne
- gelegentliche Verschattung durch Wolken.
Ich hatte bei gutem Wetter und voller Sonneneinstrahlung im Schnitt 72 – 76 W Ladeleistung, was für das Aufladen des Jackery Explorer 500 über den Tag verteilt ausreichend war. Da ich in einer Dachgeschosswohnung wohne, habe ich das Solarpanel bei sonnigem Wetter einfach aus dem Fenster gehangen und konnte somit den Explorer aufladen. Wer zur Miete wohnt, einen Balkon besitzt und Erfahrungen mit Photovoltaik machen möchte, kann sich daher ebenfalls das Jackery System als Balkonsolaranlage anschauen.
Damit ihr eine Vorstellung davon habt, wie lange der komplette Ladevorgang mit dem SolarSaga 100 und den anderen beiden Ladekabeln dauert, greife ich auf die angegebenen Werte von Jackery zurück. Die Angabe zur Ladedauer über den Netzstecker ist ziemlich genau, da ich, wie im Abschnitt „Energiemessung – Aufladen“ beschrieben habe, genau 7 Stunden 28 Minuten für eine komplette Ladung des Explorer 500 benötigt habe.
Explorer 240 | Explorer 500 | Explorer 1000 | |
Ladedauer SolarSaga 100 | ca. 5,5 h | ca. 9,5 h | ca. 8 h (mit 2 Solarmodulen) |
Ladedauer Netzstecker | ca. 5,5 h | ca. 7,5 h | ca. 7,5 h |
Ladedauer Auto | ca. 6,5 h | ca. 7,5 h | ca. 14 h |
LED-Lampe am Jackery Explorer 500
Ich möchte ein paar Worte zur eingebauten LED-Lampe im Jackery Explorer 500 verlieren. Als ich die Lampe am Explorer das erste Mal sah, dachte ich nur: „Wozu braucht man die denn? Absolut nutzlos.“ Während der Outdoorpartys wurde ich eines Besseren belehrt und habe meine Meinung dazu geändert. Die LED-Lampe hat auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung, ist ein nützlicher Zusatz und zudem verdammt hell. Ich habe im nachfolgenden Bild (rechts) den Lichtkegel der Lampe fotografiert, da ich ihn ziemlich beeindruckend fand.
Fazit
Positive Eigenschaften
Das tragbare Solarkomplettpaket von Jackery, bestehend aus Explorer 500 und SolarSaga 100, ist ein wirklich gelungenes Photovoltaik-Set. Der Jackery Explorer 500 bringt eine reine Sinuskurve im AC-Modus, ist leistungsfähig, gut aufeinander abgestimmt und hat in meinen Tests alle Aufgaben beeindruckend gemeistert. Das Solarmodul SolarSaga 100 ist zudem die perfekte Ergänzung zum Aufladen des Explorers mit Energie aus Sonnenlicht. Aufgrund der Einfachheit im Aufbau und Betrieb ermöglicht Jackery somit vielen Menschen den Einstieg in die Solartechnik.
Für das Solarkomplettset von Jackery benötigt man keine elektrotechnischen Vorkenntnisse, was das System für viele Solarbegeisterte ohne Technikhintergrund interessant macht.
Für mich war überraschend, dass der Explorer 500 bei mehreren Outdoorpartys die gesamte Partybeleuchtung mit „grünem“ Strom versorgt hat und nun kaum mehr wegzudenken ist. Auch für einen mobilen Arbeitsplatz mit zusätzlichem Monitor reicht die Batterie locker für einen Arbeitstag aus. Der Explorer kann zudem bei gutem Wetter mit dem SolarSaga 100 gleichzeitig geladen und mit Verbrauchern entladen werden. Ein erster Schritt in die Stromautarkie.
Weiterhin gefallen mir die kleinen Details, auf die geachtet wurde. Dazu gehören die LED-Lampe und das hervorragend ablesbare Display. Zudem werden nur die wichtigsten Informationen wie Leistungseingang, Leistungsausgang und ein Ladebalken mit verbleibenden Prozenten auf dem Display angezeigt. Auch die Kompaktheit und das leichte Gewicht der beiden Komponenten sind wirklich positiv hervorzuheben.
Negative Eigenschaften
Als größten Negativpunkt sehe ich den Preis vom Jackery System. Mit knapp 900 € ist das Komplettpaket, bestehend aus Explorer 500 und SolarSaga 100, eine echte Investition und deutlich teurer als stationäre Solaranlagen mit einzelnen Komponenten. Ein stationäres Solarkomplettpaket von Offgridtec (siehe Testbericht) bekommt man beispielsweise bereits für unter 600 €. Hier sind jedoch elektrotechnische Vorkenntnisse und eine gewisse Recherche und Einarbeitung in das Thema Voraussetzung. Diese entfallen alle beim Jackery System.
Weiterhin negativ ist mir die Messabweichung der Leistungsaufnahme beim Wechselstrom am Jackery Explorer 500 aufgefallen. Diese beträgt bis zu +/- 13 W. Bei ca. 170 W ist die gemessene Leistungsaufnahme am Jackery Explorer 500 am genauesten.
Als weiteren Negativpunkt könnte man die fehlende USB-C Schnittstelle anmerken. Mir ist dies jedoch nicht negativ aufgefallen. Zudem sind der Jackery Explorer 500 und das SolarSaga 100 nicht wasserfest und bei Regen zu schützen oder zu deaktivieren.
Zusammenfassendes Fazit
Bewertung: Jackery Explorer 500 und SolarSaga 100
Wer das nötige Kleingeld hat und einen einfachen Einstieg in die Solartechnik möchte, sollte sich das Jackery System genauer anschauen. Es gibt nichts Einfacheres. Wer sich intensiver mit Photovoltaik beschäftigen möchte, etwas basteln und Geld sparen will, kann sich die stationären Komplettsysteme von Offgridtec genauer anschauen. Die Jackery Komponenten Explorer 500 und SolarSaga 100 erhalten daher eine klare Empfehlung von mir.
Zusammenfassung
VORTEILE: Einfach zu installieren und zu bedienen, kein Technikhintergrund notwendig, Komplettsystem perfekt aufeinander abgestimmt, für viele Anwendungsfälle geeignet, Batterie hält je nach Anwendung sehr lange, Ladezeit über Solarpanel sehr gut, CO2 Neutrale Stromproduktion
NACHTEILE: hoher Preis, Messabweichung bei der Leistungsaufnahme über AC, nicht Wasserfest, veraltete USB-Schnittstellen
Zum Shop*
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Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Testbericht ein paar Informationen zum Jackery System liefern und bei eurer Kaufentscheidung weiterhelfen. Falls ihr Fragen, Anregungen oder Kritik habt, nutzt die Kommentarfunktion.
Liebe Grüße! Martin
Weiterführende Links und Quellen:
Jackery Webseite (DE)
Jackery Webseite (US)
Jackery Explorer Anleitung (Eng)