Wichtiges Update: Die MAX! Heizungssteuerung wird nicht mehr verkauft! Das Nachfolgesystem von MAX! ist Homematic IP (Testbericht). Hier ist eine offizielle Informationsseite zum MAX! System. Dieser Testbeitrag bleibt dennoch erhalten und kann zum Austausch für all diejenigen dienen, die das System noch im Einsatz haben.
In diesem Beitrag stelle ich euch die MAX! Heizungssteuerung als Raumlösung von eQ-3 vor. Diese wird von der Firma eQ-3 hergestellt und von ELV als Hausmarke vertrieben.
Der Beitrag ist Teil der Artikelserie „Intelligente Heizungssteuerung im Test„, in welcher ich Heizsteuerungssysteme verschiedener Hersteller teste und bewerte. In diesem Test habe ich mir die Hauslösung der MAX! Heizungssteuerung etwas genauer angeschaut (hier gehts zur Raumlösung).
Intelligente Heizungssteuerung im Test – Die Top 5:
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Inhaltsverzeichnis
Die wichtigsten Merkmale
Die MAX! Heizungssteuerung ist ein Funkt-System zur Heiztemperatursteuerung einzelner Räume, Wohnungen und Einfamilienhäusern, mit der Möglichkeit die Raumtemperatur über einen PC, ein Smartphone oder ein Tablet zentral fernzusteuern. Über eine Benutzeroberfläche ist es dann möglich, individuelle Heizprofile für einzelne Räume zu erstellen und somit den Wohnkomfort zu steigern. Die wichtigsten Merkmale laut Herstellerangaben sind:
- potenzielle Energieeinsparung von bis zu 30 %
- Einsatz von Fenster- und Türkontakten
- zentrale Steuerung und Bedienung über PC, Tablet oder Smartphone
- das System ist einsetzbar in bis zu 10 Räumen mit insgesamt 50 Komponenten
- in einem Raum können bis zu 8 Thermostate + 8 Fensterkontakte gesteuert werden
Hinweis: Nachteilig ist, dass die aktuell angebotenen Heizungssteuerungen von eQ-3 (FHT- Serie, ETH-Serie, Homematic, MAX! Heizungssteuerung) nicht untereinander kompatibel sind. Die Systeme arbeiten alle in dem Frequenzbereich von 868 MHz, nutzen jedoch unterschiedliche Funkprotokolle. Eine Erweiterung vorhandener Komponenten von eQ-3 Systemen ist mit der MAX! Heizungssteuerung somit nicht möglich.
In diesem Test habe die Hauslösung mit dem MAX! Starter Set getestet (siehe Abbildung 1). Zusätzlich habe ich ein weiteres MAX! Heizkörperthermostat Basic verwendet, da ich in 3 Räumen 4 Heizkörper steuern möchte.
Komponenten der MAX! Heizungssteuerung
Zunächst ist es aus meiner Sicht wichtig zu erwähnen, dass die MAX! Heizungssteuerung in drei Segmente unterteilt wird.
- Die „Hauslösung“ (welche hier getestet wird) ist eine Lösung für Wohnungen und Einfamilienhäuser zur zentralen Steuerung aller Heizkörper in allen Räumen. Bei der Hauslösung besteht die Möglichkeit die Heizung über einen PC, ein Smartphone oder ein Tablet per App oder Software zu steuern.
- Die „Raumlösung“ (hier gehts zum Testbericht) ist eine Lösung für einzelne Räume in Wohnungen zur zentralen Steuerung aller Heizkörper in einem Raum. Dazu wird mindestens ein Wandthermostat zur zentralen Steuerung benötigt.
- Die „Heizkörperlösung“ ist eine Einzellösung mit den elektronisch programmierbaren MAX! Heizkörperthermostaten Plus, welche autark arbeiten, jedoch jederzeit in die MAX! Heizungssteuerung integriert werden können.
Bevor ich auf den Test eingehe, möchte ich nachfolgend die Komponenten der getesteten MAX! Heizungssteuerung vorstellen und aufzeigen, in welchem Segment die jeweiligen Komponenten einsatzfähig sind. Das MAX! Starterset besteht aus den folgenden Komponenten (siehe Abbildung 2):
- 3 MAX! Heizkörperthermostate Basic
- 3 MAX! Fensterkontakte
- 1 MAX! Cube (Schnittstelle)
- 1 MAX! Wandthermostat
- 1 MAX! Eco Taster
MAX! Heizkörperthermostat Basic
Das MAX! Heizkörperthermostat Basic macht einen sehr guten Eindruck und wirkt sehr hochwertig. Nach dem Auspacken dachte ich zunächst, dass die Thermostate ohne Batterien geliefert werden. Diese befinden sich jedoch in den Thermostaten und müssen durch das Ziehen eines kleinen Papierschnipsels aktiviert werden (siehe Abbildung 3). Im Lieferumfang befindet sich neben der Bedienungsanleitung ein Adapter für Danfoss RA-Ventile.
Das MAX! Heizkörperthermostat Basic ist eine kompakte Version des älteren MAX! Heizkörperthermostats und benötigt das MAX! Wandthermostat oder den MAX! Cube LAN Gateway zur Zeitprogrammierung. Es ist somit nicht als autarkes elektronisch programmierbares Heizkörperthermostat nutzbar und daher nur für die Raum- und Hauslösung in vollem Umfang nutzbar. In dem Starterset befinden sich 3 Thermostate.
Wenn eine Lösung für einen einzelnen Heizkörper gesucht wird, welcher zu späterer Zeit in die MAX! Heizungssteuerung integriert werden soll, empfiehlt sich das MAX! Heizkörperthermostat Plus. Dieses funktioniert wie ein herkömmliches elektronisches Heizkörperthermostat mit Zeitprogrammierung und kann jederzeit mit den Komponenten der MAX! Heizungssteuerung kombiniert werden.
MAX! Cube LAN Gateway
Das MAX! Cube LAN Gateway ist die Zentrale Steuerungseinheit für die Hauslösung und ermöglichte es dem Nutzer die Raumtemperatur in einzelnen Räumen eines Hauses zentral über das Internet zu steuern. Die angelernten Geräte sowie die jeweiligen Einstellungen der einzelnen Räume werden in dem MAX! Cube gespeichert. Im Lieferumfang sind neben dem Cube eine Wandhalterung für den Cube, ein LAN Kabel, ein Netzteil sowie die Bedienungsanleitung und Befestigungsschrauben enthalten.
Mit Hilfe des Cubes können bis zu 50 Komponenten und 10 Räume gesteuert werden. Die Kommunikation im Netzwerk erfolgt über den „Advanced Encryption Standard“ mit 128 Bit (AES-128). Die Konfiguration der Komponenten erfolgt über eine Software, welche für MAC und Windows bei ELV oder eQ-3 heruntergeladen werden kann.
MAX! Wandthermostat
Das MAX! Wandthermostat ist die zentrale Steuereinheit für die Raumlösung, kann jedoch auch in Kombination mit dem Cube angewandt werden. In Kombination mit dem Cube ist es somit möglich direkt über das Wandthermostat alle Heizkörper in einem Raum zu steuern oder über die App aus der Ferne einzugreifen. Pro Raum können bis zu 8 Thermostate und 8 Fensterkontakte an einem Wandthermostat angelernt werden. Das Wandthermostat ist für die Raumlösung und für die Hauslösung geeignet.
In der Verpackung befinden sich das MAX! Wandthermostat, die Bedienungsanleitung in verschiedenen Sprachen, Klebestreifen zur alternativen Befestigung, Befestigungsschrauben und zwei Batterien von Duracell (siehe Abbildung 5). Das Wandthermostat besteht in seinen Einzelteilen zerlegt aus dem Thermostat, einem Aufputzrahmen sowie einer Abdeckplatte.
MAX! Eco Taster
Keine Produkte gefunden.Der Eco Taster ist aus meiner Sicht eine sehr interessante Komponente. Mit einem Klick auf den Eco Taster, kann man alle Komponenten in den Energiesparmodus versetzen. Eine Platzierung in der Nähe der Eingangstür ist somit sinnvoll, um den Taster beim Verlassen des Hauses zu betätigen. Der Eco Taster kann für die Raum- und für die Hauslösung eingesetzt werden.
In der Verpackung befinden sich die Bedienungsanleitung, der Eco Taster, Klebestreifen zur alternativen Befestigung, Befestigungsschrauben und zwei Duracell Batterien (siehe Abbildung 6). Der Eco Taster besteht in seinen Einzelteilen zerlegt aus dem Tasterelement, einem Aufputzrahmen sowie einer Abdeckplatte.
MAX! Fensterkontakte
Die MAX! Fensterkontakte kommen in den beiden Farben weiß und braun, sodass man sich für eine der beiden Farben entscheiden kann. Die Fensterkontakte senden den aktuellen Status des Fensters an die Heizkörperthermostate in dem jeweiligen Raum, sodass bei dem Status „Fenster offen“ der Energiesparmodus eingeleitet wird und bei dem Status „Fenster geschlossen“ der programmierte Heizbetrieb läuft.
In meinen Testberichten über elektronische Heizkörperthermostate waren die internen „Fenster offen Funktionen“ der Thermostate immer ein Schwachpunkt, da diese erst auf einen Kaltluftabfall reagieren mussten. Dies konnte bis zu 5 Minuten dauern und sorgte somit nicht für das gewünschte Ergebnis. Die Fensterkontakte senden hingegen umgehend eine Statusinformation an die Thermostate, sodass diese sofort bei einem offenen Fenster reagieren können.
Die MAX! Fensterkontakte können bei der Heizkörperlösung, der Raumlösung und der Hauslösung eingesetzt werden. Als Einzellösung ist die Kombination von MAX! Fensterkontakten und dem MAX! Heizkörperthermostat Plus eine starke Kombination.
In der Verpackung befinden sich neben der Bedienungsanleitung, Klebestreifen zum Befestigen, zwei Duracell Batterien, der Fensterkontakt in Einzelteilen in weiß und braun, ein Magnetkontakt sowie Befestigungsschrauben (siehe Abbildung 7). Die Batterien sollen laut Herstellerangaben bis zu 5 Jahren halten.
Weitere Komponenten der MAX Heizungssteuerung:
Im Folgenden möchte ich euch kurz die weiteren Komponenten der MAX Heizungssteuerung vorstellen, welche nicht in dem Starterset enthalten waren:
MAX! Heizkörperthermostat +
- funktioniert wie ein herkömmliches elektronisches Heizkörperthermostat mit Zeitprogrammierung und kann jederzeit mit Komponenten der MAX! Heizungssteuerung kombiniert werden (z.B. mit Fensterkontakten).
- Verwendbar in der Einzellösung, in der Raumlösung oder in der Hauslösung
MAX! Heizkörperthermostat
- benötigt zur Zeitprogrammierung das MAX! Wandthermostat oder den MAX! Cube.
- Kommt daher nur für die Raum- oder Hauslösung in Frage.
- Vorgängermodell vom MAX! Heizkörperthermostat Basic
MAX! Zwischenstecker
- kann über den eine zusätzliche Elektroheizung, Warmwasserboiler oder Umwälzpumpe mit einem MAX! Heizkörperthermostat Plus oder dem MAX! Wandthermostat kombiniert werden.
Die Installation der MAX! Heizungssteuerung
Nach dem Auspacken aller Komponenten der MAX! Heizungssteuerung (siehe Abbildung 8) konnte ich mit der Installation beginnen. Es werden 4 Heizkörper in 3 Räumen gesteuert. Dazu habe ich folgende Aufteilung gewählt:
- Wohnzimmer: 1 Wandthermostat, 1 Fensterkontakt, 2 Heizkörperthermostate
- Küche: 1 Fensterkontakt, 1 Heizkörperthermostat
- Bad: 1 Fensterkontakt, 1 Heizkörperthermostat
- Flur: 1 Eco Taster
Im ersten Schritt der Installation habe ich den MAX! Cube an meinen Router angeschlossen und mit einer Steckdose verbunden (siehe Abbildung 9). Für den Cube wird eine dauerhafte Internetverbindung zur Zeitsynchronisation und zur Nutzung der Software empfohlen.
Nach dem Anschluss des Cubes, fingen die ersten LED’s auch schon an zu blinken und der Cube zeigte seine Betriebsbereitschaft.
Im zweiten Schritt habe ich die Heizkörperthermostate an den jeweiligen Heizkörpern montiert. Dafür wurden zunächst die alten Thermostate demontiert und die Batterien in den MAX! Heizkörperthermostaten aktiviert (siehe Abbildung 10).
Hinweis: Falls künftig die ein oder andere Batterie leer sein sollte, empfehle ich euch keine wiederaufladbaren AA Batterien zu verwenden. Zum einen ist die Selbstentladung bei Akkus meist viel stärker als bei normalen Batterien, sodass die Akkus meist schon vor dem Ende der Heizperiode alle sind. Zum anderen haben viele Akkus eine sehr niedrige Nennspannung von nur 1,2 V, sodass Akkus oft noch gut geladen sind, jedoch nicht das notwendige Spannungsniveau erreichen, um die Geräte zu betreiben.
Nach dem aktivieren der Batterien erscheint die Bezeichnung „InS“ sowie ein drehendes Aktivitätssymbol auf dem Display der Thermostate. Das Thermostat fährt im „InS“ Modus komplett auf, sodass es anschließend einfacher montiert werden kann. Zum festziehen der Verschraubung empfehle ich eine Wasserpumpenzange*. Nach der Montage wird durch das Drücken des Drehrad-Buttons eine Adaptierfahrt durchgeführt (siehe Abbildung 11). Das Thermostat arbeitet anschließend im manuellen Modus und kann danach an den MAX! Cube angelernt werden.
Die MAX! Heizkörperthermostate passen auf alle gängigen Heizkörperventile mit der Werksnorm M30 x 1,5.
Wichtiger Hinweis: Da ein Großteil alter Heizkörperventile andere Gewindemaße haben, müssen für moderne Thermostatköpfe oft Adapter eingesetzt werden, um die Kompatibilität zu gewährleisten. Da es jedoch einen wahren Ventildschungel gibt, ist es nicht so einfach den richtigen Adapter für das passende Heizkörperventil zu finden.
In meinem Beitrag „Die große Übersicht: Adapter für Thermostatventile“ findet ihr deshalb eine Übersicht zu den verschiedenen Adaptern für die unterschiedlichsten Thermostatventile. Zusätzlich findet Ihr in dem Beitrag:
1. Eine Anleitung zum Tauschen eines Thermostats mit einem Adapter.
2. Eine Übersicht aller Ventile für die es Adapter gibt.
3. Eine Übersicht aller Ventile für die es keine Adapter gibt.
4. Eine Übersicht aller Ventile für die keine Adapter benötigt werden.
5. Über 1.500 Kommentare mit hilfreichen Tipps und Tricks.
Im dritten Schritt ging es an die Fensterkontakte. Zunächst müssen diese aus verschiedenen Einzelteilen zusammengebaut werden (siehe Abbildung 13). Die Fensterkontakte bestehen aus zwei Bauteilen: einem Funkelement (Elektronikeinheit) und einem Magnetkontakt.
Nach dem Einlegen der Batterien habe ich die einzelnen Fensterkontakte mit den mitgelieferten Klebestreifen an meinen Fenstern befestigt. Wichtig ist, dass der Magnetkontakt und das Funkelement maximal 8 mm voneinander entfernt sein dürfen. Andernfalls wird ein offenes Fenster vom Funkelement nicht registriert. Ob der Abstand ausreicht, erkennt man durch die Reaktion des Funkelementes mit einem Aufblinken der grünen LED (siehe Abbildung 14).
Im vierten Schritt habe ich das Wandthermostat und den Eco Taster in seine Einzelteile zerlegt und mit Batterien ausgestattet. Anschließend konnte ich die Elemente an geeigneten Orten in meiner Wohnung platzieren. Das Wandthermostat wurde im Wohnzimmer platziert und der Eco Taster in der Nähe der Eingangstür, sodass ich den Eco Taster beim Verlassen der Wohnung betätigen kann.
Nachdem alle Komponenten an ihrem geeigneten Ort angebracht und montiert waren, wurden diese im fünften Schritt in der MAX! Software angelernt. Die Montage der Komponenten hat bei mir ca. 40 Minuten gedauert.
MAX! Software und MAX! APP
Zunächst habe ich mir die MAX Software (im Test Version 1.4.5) für Windows heruntergeladen (die Software gibt es auch als MAC Version) und auf meinem Rechner installiert. Diese kann entweder über ELV oder eQ-3 heruntergeladen werden. Der einzige Unterschied, den ich in beiden Versionen festgestellt habe, ist die größere Sprachauswahl bei eQ-3 (DE, EN, FR, IT, NL, PL).
Das Anlernen der Komponenten
Nach dem Öffnen der Software sucht diese nach einem verfügbaren MAX! Cube und verbindet sich automatisch mit diesem. Anschließend erfolgt eine Abfrage der Zeitzone (Abbildung 16), sodass nachfolgend neue Geräte gesucht werden können (Abbildung 17).
Damit die verfügbaren Geräte gefunden werden, müssen diese in den Anlernmodus versetzt werden. Dazu drückt man bei den Heizkörperthermostaten für ca. 3 Sekunden auf das Stellrad, bei den Fensterkontakten für ca. 3 Sekunden auf die Anlerntaste der Elektronikeinheit (bis die gründe LED blinkt), bei dem Wandthermostat für ca. 3 Sekunden auf die „OK-Taste“ und für ca. 3 Sekunden den Eco Taster (bis die grüne LED blinkt). Anschließend werden die verfügbaren Geräte in der Software aufgelistet (Abbildung 18).
Hier gefällt mir besonders gut, dass man genug Zeit hat die Geräte in den Anlernmodus zu versetzten. Diese bleiben anschließend für ca. 30 Sekunden im Anlernmodus und die Software sucht über einen längeren Zeitraum nach verfügbaren Geräten. Im Vergleich zur En:Key Einzelraumregelung hatte man bei diesem System für das Anlernen aller Geräte an einem Raumsensor nur 15 Sekunden Zeit.
Nachdem alle Geräte erkannt wurden, werden diese jeweils einem Raum zugeordnet. Dies erfolgt aus meiner Sicht sehr intuitiv. Man klickt einfach auf ein Gerät, sagt zu welchem Raum dies gehören soll und kann anschließend die Komponente individuell bezeichnen. Nachfolgend bekommt man eine Bestätigung mit den wichtigsten Informationen (Abbildung 20)
Einstellung der MAX! Software
Nachdem alle Geräte angelernt worden sind, kann mit der Einstellung der Heizparameter in der MAX! Software begonnen werden. Zunächst haben wir eine Übersicht mit allen Räumen, sowie dem aktuellen Raumstatus. Da im Wohnzimmer auch ein Wandthermostat installiert ist, wird uns hier zusätzlich zur Solltemperatur auch die aktuelle Raumtemperatur angezeigt (Abbildung 21.1). Weiterhin kann man sehen ob ein Fenster offen ist oder nicht (Abbildung 21.2). Ist ein Fenster offen, werden die Raumthermostate innerhalb kürzester Zeit auf eine Solltemperatur von 12 °C herunter gefahren (diese Temperatur kann individuell eingestellt werden – siehe Abbildung 22).
Über den „Einstellen-Button“ werden nun für alle Räume individuelle Einstellungen vorgenommen. Dazu gibt es folgende Einstellbereiche (siehe Abbildung 22):
- Urlaubsmodus: Fährt man in den Urlaub, kann der Urlaubsmodus über die Software oder die App aktiviert werden. Als Einstellungsmöglichkeit wird der Endzeitpunkt des Urlaubs hinterlegt.
- Wochenprogramm: Im Wochenprogamm kann man sehr intuitiv und einfach ein Heizprofil nach seinem Bedarf anlegen. Über die Funktion „Tag kopieren“ können die getätigten Einstellungen auch auf andere Tage übertragen werden (Abbildung 23).
- Temperaturen: Im Bereich Temperaturen werden die Sollparameter für die Eco-Temperatur, die Komfort-Temperatur, die „Fenster geöffnet“-Temperatur sowie die maximale Heiztemperatur hinterlegt.
Über die Geräteeinstellung können weitere Parameter festgelegt werden.
- Boost: Mit der Boostfunktion kann man innerhalb kürzester Zeit den Heizkörper aufheizen, um die daraus resultierende Wärmestrahlung wahrzunehmen. Dabei wird das Ventil für 5 Minuten zu 80 % geöffnet. Diese Parameter können hier angepasst werden.
- Entkalkung: Über die Entkalkungsfunktion wird das Heizkörperventil einmal wöchentlich komplett geöffnet und geschlossen. Damit wird sichergestellt, dass sich der Stopfbuchsenstift des Heizkörperventils nicht festsetzt. Aus meiner Sicht ist dies eine sehr sinnvolle Funktion.
- Temperatur Offset: Ein Temperatur Offset kann vorgenommen werden, wenn sich ein Thermostat an einem ungünstigen Ort im Raum befindet (hinter einem Schrank, nah an einer undichten Fensterfassade oder hinter einem Vorhang) und die dort gemessene Temperatur von der eigentlichen Raumtemperatur abweicht. Dies kann mit dem Temperatur Offset in einem Temperaturbereich von +/- 3,5 Kelvin ausgeglichen werden.
- Temperaturanzeige Wandthermostat (wenn vorhanden): Hier gibt es die Parameterabfrage, ob auf dem Wandthermostat die aktuelle Raumtemperatur oder die gewünschte Solltemperatur angezeigt werden soll.
Die MAX! App
Nachdem man über die Software die Internetsteuerung aktiviert hat, kann man einen Benutzernamen und ein Kennwort vergeben. Mit diesem ist es dann möglich, die Heizung über die MAX Portale von ELV oder eQ-3 fernzusteuern. Die Oberfläche der Onlineversion sieht ähnlich aus wie die der Software, es fehlen jedoch einige Einstellfunktionen, wie das Hinzufügen neuer Geräte.
Nach der Installation der MAX! App und erfolgreichem einloggen, kann die Heizung ferngesteuert werden. Die Umsetzung der Steuerbefehle über die App erfolgt nach ca. 2 – 3 Minuten. In der App können die Temperaturen manuell angepasst sowie der Urlaubsmodus aktiviert werden.
Die kostenlosen Apps gibt es hier:
Bedienbarkeit
Aus meiner Sicht ist die Bedienbarkeit der Heizungssteuerung und auch der Software nach erfolgreicher Installation sehr einfach. Ich habe mich relativ schnell zurechtgefunden und konnte Alle Einstellungen vornehmen, die mir wichtig erschienen.
Regelverhalten
Zum Regelverhalten der MAX! Heizungssteuerung kann ich eigentlich nur positives berichten. Die Fensterkontakte geben beim Öffnen oder beim Schließen von Fenstern augenblicklich das Signal weiter. Anschließend erfolgt die Anzeige der Temperaturabsenkung auf den Thermostaten. Die Umsetzung des Steuerbefehls ist etwas Zeitverzögert, was aus meiner Sicht auch sinnvoll ist. Somit wird verhindert, dass ein versehentliches Öffnen oder Schließen eines Fensters eine sofortige Aktion ausführt.
Auch die Temperaturregelung in den einzelnen Räumen hat mir sehr gut gefallen. Als besonders positiv sind die leisen Stellgeräusche der MAX! Heizkörperthermostate Basic hervorzuheben. Hier ist ein wirklicher Fortschritt zu alternativen elektronischen Heizkörperthermostaten zu erkennen.
Probleme mit der MAX! Heizungssteuerung
Auch wenn sich bis jetzt alles sehr gut anhört, gab es in meinem Test verschiedene Probleme mit der MAX! Heizungssteuerung, die aus meiner Sicht nicht auftreten sollten.
Am dritten Tag des Tests, konnte ich keine Verbindung zum MAX! Cube herstellen. Meine Vermutung war, dass ein Routerneustart am Abend zuvor dazu geführt hat. Die DHCP Einstellung war im Router aktiviert und alle notwendigen Anpassungen in meiner Firewall wurden durchgeführt. Der Fehler konnte jedoch nicht behoben werden.
Nach etlichen Resets des MAX! Cubes, der Neueingabe verschiedener Parameter und mehreren Routerneustarts, trat immer wieder das gleiche Problem auf: Der Cube konnte sich nach einem Routerneustart nicht im Netzwerk anmelden oder erkannt werden.
Nach dem Überprüfen der vergebenen IP Adressen im Netzwerk (Befehl Eingabeaufforderung: arp /a) fiel mir auf, dass möglicherweise meine routereigene IP Adresse Schuld daran sein könnte. Wie in Abbildung 25 zu sehen, hatte mein Router die Standard IP Adresse 192.168.2.1 (es handelt sich um einen Telekom Router) und der MAX! Cube die Standard IP Adresse 192.168.0.222.
Die zu vergebenen IP Adressen in den DHCP Einstellungen meines Routers lagen zudem im Bereich von 192.168.2.1 bis 192.168.2.199. Der Cube konnte sich also gar nicht in meinem Netzwerk anmelden. Ein Anpingen des Cubes über die IP 192.168.0.222 bestätigte dies mit einem Datenverlust von 100 %.
Die Lösung für dieses Problem war die Änderung der Standard IP Adresse meines Telekom Routers von 192.168.2.1 in 198.162.0.1 sowie die Erhöhung der End IP in den DHCP Einstellungen des Routers auf 192.168.0.250. Anschließend konnte die Verbindung zum MAX! Cube hergestellt werden und ein Anpingen des MAX! Cubes war ebenfalls möglich (siehe Abbildung 26).
Leider habe ich zu diesem Fehler keine Informationen im Internet gefunden, sodass die Fehlersuche einige Zeit in Anspruch genommen hat! Das Werbeversprechen „für die Installation des Cubes brauchen Sie nicht mal Netzwerkkenntnisse“ wird somit nicht ganz eingehalten. Ohne meine wenigen Netzwerkkenntnisse hätte ich den Fehler wahrscheinlich nicht gefunden.
Fazit
Wichtiges Update: Die MAX! Heizungssteuerung wird nicht mehr verkauft! Das Nachfolgesystem von MAX! ist Homematic IP (Testbericht). Hier ist eine offizielle Informationsseite zum MAX! System. Dieser Testbeitrag bleibt dennoch erhalten und kann zum Austausch für all diejenigen dienen, die das System noch im Einsatz haben.
Bewertung: MAX! Heizungssteuerung – Raumlösung
Wenn die MAX! Heizungssteuerung funktioniert, ist sie für diesen Preis unschlagbar gut. Wenn Fehler auftreten, kann sie relativ schnell zu Frust und einer sehr langen Fehlersuche führen. Aus diesem Grund kann ich die MAX! Heizungssteuerung als Hauslösung mit MAX! Cube und Steuerung per App nur für Kunden mit technischen Vorkenntnissen empfehlen. Falls dies nicht der Fall sein sollte, empfehle ich ganz klar die Heizungssteuerung von Homematic IP (Testbericht) oder die etwas teurere Heizungssteuerung Honeywell Evohome (Testbericht).
Zusammenfassung
VORTEILE: Wenn das System funktioniert, ist es sehr gut! Sehr leises Thermostat, Wandthermostat, Fensterkontakte, Lieferumfang
NACHTEILE: Netzvorkenntnisse von Vorteil, Fehlersuche kann sehr zeitaufwendig sein, Verbindungsprobleme mit MAX! Cube, veraltete Technik.
Intelligente Heizungssteuerung im Test – Die Top 5:
Affiliate-Link, Preise zuletzt aktualisiert am 8.10.2024. Angaben ohne Gewähr. / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm
Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Testbericht ein paar wertvolle Informationen zur MAX! Heizungssteuerung liefern und euch bei eurer Kaufentscheidung weiterhelfen. Falls ihr Fragen, Anregungen oder Kritik habt, nutzt die Kommentarfunktion, ich freue mich darauf.
Liebe Grüße! Martin
Weiterführende Links und Quellen:
Bedienungsanleitung MAX! Heizkörperthermostat +
Bedienungsanleitung MAX! Heizkörperthermostat
MAX! intelligente Heizungssteuerung – Broschüre
MAX! Systemübersicht
FAQ – MAX! Heizungssteuerung